Was haben Ziele mit Brautkleidern zu tun? Wieso sind wir am 1. Jänner davon überzeugt, dass die Fitnesscenter-Einschreibung eine richtig gute Idee ist, ein Ziel das wir verfolgen werden, und am 1. Juni verärgert, dass wir so viel Geld für etwas ausgeben, das wir nie nutzen? Warum halten einige Vorsätze und scheitern andere? Und drei Fragen, die sich lohnen!
Das Ziel
Wir alle verfolgen ein Ziel. Bewusst oder unbewusst haben wir einen Grund hier zu sein. Was Dir entspricht, kann Dir keiner nehmen. Das zeigt sich bei den Klienten von Verena Radlingmayr auch deutlich: sie haben eine Gabe, zwei, die sie in allen Lebensumständen wieder und wieder einsetzen. Oft so selbstverständlich, dass es ihnen gar nicht bewusst ist.
Diese Gabe ist das Vehikel, auf dem wir zum Ziel reiten. Den einen motiviert es gefinkelte Programme zu schreiben. Die andere sich in einer Branche durchzusetzen. Andere werden motiviert, wenn man ihnen Steine in den Weg legt. Diese Gabe zu kennen bringt Klarheit und Komfort.
Ich werde davon angetrieben Ihnen zu zeigen, was in Ihnen steckt. Sie daran zu erinnern, dass es Ihr Recht ist sich zu entfalten. Dass die Natur es darauf angelegt hat, dass jeder Mensch sich voll entfaltet, weil er nur so der Gemeinschaft dienlich sein kann. Mit dieser Entfaltung nämlich kommen wir in den Flow, sind eins mit allem, was ist. In unserer Mitte. Ein paar einfache Beispiele: dein Kind hat etwas Nerviges getan. Wie reagierst Du
a) nach einem tollen Tag im Büro
b) nach dem Homeoffice-Tag aus der Hölle, wenn Du auch noch hungrig bist und eh schon zu spät für alles?
Deine natürlichen Gaben zeigen Dir, was Du aus Deinem Leben machen kannst. Es liegt an Dir zu entscheiden, wie Du sie einsetzen willst. Zielsetzung ist Gottes Aufgabe nicht, sondern Deine.
Vorsätze und Abbuchungsaufträge
Am 1. Jänner den Entschluss gefasst, am 10. Jänner den Vertrag unterschrieben und schon ist man gebunden. Ein Jahr, sechs Monate. Meistens währt der Enthusiasmus kürzer als der Vertrag.
Monat für Monat wird etwas vom Konto abgebucht, das uns wenig nutzt. So geht es uns auch mit unseren ’seelischen‘ Konten. Wenn wir Monat für Monat unsere Gaben verschleudern, ziellos umherirren, zahlen wir einen Preis, ohne viel Nutzen. Ein Beispiel: wenn Du fühlst, dass Du Dich selbstständig machen willst, oder wenn Du denkst, Du solltest auch mal was alleine machen, wenn Du eigentlich weißt, dass Du für den Stress im Büro einen guten Trainer brauchst, dann meldet sich Deine Gabe. Wenn Du im Dezember 2022 beschließt, dass Du 2023 aber wirklich den Trainer buchen, Dir Zeit für Dich nehmen, Informationen für die Selbstständigkeit einholen willst, hast Du 12 Monate für etwas bezahlt, ohne es zu nutzen.
In einem meiner Kurse, dem „Danach„, war die berechtigte Frage einer Teilnehmerin: wenn das Leben nicht urteilt, wenn das Gute uns vertraut, aber nicht zwingt, wieso sollen wir dann Träume verfolgen, Ziele haben, uns richtig verhalten?
- Weil es das ist, was wir wollen. Sie kennen das von Menschen, die im Brustton der Überzeugung sagen: ich arbeite keinen Tag meines Lebens, weil ich meine Arbeit liebe.
- Weil es das natürlichste auf der Welt ist: Entwicklung ist Leben und alles was diese Entwicklung fördert steht im Einklang mit der Natur, Gottes Plan. Und das bringt Sinn, Erfüllung.
- Weil es Freude macht: Wenn man Kindern zusieht, ist die Antwort einfach: weil es Freude bringt glücklich macht. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kann schwer ein Lächeln zurückhalten, wenn mir eine Vierjährige voller stolzer Freude von ihrem ersten Skikurs erzählt. Und denken wir daran zurück, wie glücklich wir waren, weil etwas, das uns am Herzen liegt, gelungen ist: das eigener Kind im Arm halten, heiraten, das Studium abschließen oder Tischler werden.
Es gibt keinen Zwang, aber tausend gute Gründe.
Die Ausnahme: Brautkleider
Eine Frau, die am Hochzeitstag ein bestimmtes Kleid tragen will, wird es auch tragen. Ich kenne nicht eine Braut, die nicht in ihr Brautkleid passte (Ausnahme: Schwangere). Sie wird Sport machen, Diät halten, und zwar mit Konsequenz. Sie ist ausreichend motiviert.
Brautkleider sind ein Symbol, ein Ausdruck von innerer Ehrlichkeit, Selbstachtung, Respekt für den anderen und die Bereitschaft, sein Bestes geben zu wollen, ohne sich zu verlieren.
1. Juni – ein Stichtag
Damit Du auch am ersten Juni noch Sport machst, ist eines grundlegende Voraussetzung: die Entscheidung sollte Dir entsprechen. Bist Du der Fitnesscenter-Typ? Oder wärst Du viel lieber laufen im Wald? Schwimmen im Meer? Wenn Du gar keine Freude an der Bewegung mehr hast, hast Du sie Dir erfolgreich abtrainiert. Dann wird es höchste Zeit wieder in die Gänge zu kommen. Die Selbstachtung Schritt für Schritt wiederzubeleben.
3 Fragen, die sich lohnen
1.) Wo herrscht der größte Stress in meinem Leben?
2.) Was ist meine Flucht? Mein Rettungsanker
3.) Was heißt das für den nächsten Schritt?
Verena Radlingmayr
Der größte Stress kann zum Beispiel in der Unsicherheit liegen, die die Zukunft betrifft. Im Team darin, dass Mitarbeiter einander spinnefeind sind. Im Inneren, wenn man allein ist, aber gerne wieder eine Beziehung hätte.
Frage 2 ist tricky. Flucht und Rettungsanker sind zwei Seiten derselben Medaille. Arbeit kann ein Rettungsanker sein. Wenn man durch eine schlimme Scheidung geht, tut es gut einen Job zu haben. Aber sie kann auch zur Flucht werden, wenn man vergisst, sich daneben auch was aufzubauen.
Dr. Thomas Müller, Profiler und Kriminalpsychologe sagt, wir haben alle drei Säulen: Ich – Soziales – Beruf. Wenn mehr als 50% dieser Säulen wegbrechen, sind wir in einer Krise. Wenn die Arbeit 100% ist, oder 70%, ist die Rechnung einfach. Ebenso wenn die Freunde alles sind, man nie allein sein kann. Oder nur für die Familie lebt.
Balance ist ein Schlüssel zum Glück.
Mit den Ergebnissen aus Frage 1 und 2 kann man sich leicht einen Plan machen. Wenn die Beziehung Schieflage hat, und die Arbeit die Flucht ist, wird es Zeit die Ärmel hochzukrempeln und einen Teil der Arbeitsenergie in die Beziehung zu investieren. Entweder, um sie wieder in Balance zu bringen oder um sie zu beenden.
Die größte Herausforderung ist oft die, in Krisenzeiten durchzuhalten. Man braucht ein Ziel und muss den Überblick bewahren. Viele Menschen haben die Größe, sich in diesen Situationen Hilfe zu holen. Wenn auch Sie so ein großer, großartiger Mensch sind, bin ich gerne für Sie da.
MAG. DR. VERENA RADLINGMAYR