In alten Zeiten, da wussten die Menschen noch um die Verletzlichkeit der Seelen. Aller Seelen: der Kinder und erwachsenen Menschen, der Pflanzen, Tiere, der Lebenden und der Sterbenden.
In all diesen Zeiten hielten sie die Achtung vor dem anderen hoch und nutzten die feinen Sinne, um ihre Magie gestaltend einzusetzen. In all diesen Zeiten, da wussten die Menschen, dass die Zartheit der Seele ein Faktum ist. Eines Tages fragte ein Kind seine Grossmutter, woher die zarte Verletzlichkeit denn kam. Und sie lud ihn ein sich hinzusetzen und ihr zu lauschen.
‘Heute will ich dir die Geschichte erzählen von den Pferden und ihrer Stärke und dem Zauber der Verletzlichkeit in allen Dinge. Du wirst verstehen, wie eines zum anderen führt und warum es wieder wichtig ist, diese Zartheit zu pflegen und zu kultivieren. Denn diese Zartheit ist es, die den Samurai ihre Macht verlieh, den Pharaonen und Atlantäern.
Es begab sich vor tausenden von Jahren, als die Erde noch ein brachliegendes Land war, dass eine Göttin von einem weit entfernten Stern sich die Zeit nahm, um sich diese neugeborenen Planeten anzusehen und zu erkunden, wer ihn hüten würde. Es war ein Anstandsbesuch in der Nachbarschaft, so wie es ihre Vorfahren ihr geboten hatten.
Sie erschien in einer glitzernden Explosion aus Licht und liess diese Lichthülle aufrecht um sich stehen, bis sie zur Ruhe kam und sich gesammelt hatte. Sie atmete tief ein und die Luft gefiel ihr. Aber etwas fehlte. Sie war frisch und knackig, sie war an anderen Stellen auch warm, aber etwas… sie konnte ihren Finger nicht drauflegen, aber etwas fehlte.
Als sie weiterging kam sie an einen Bach. Sie trank sein Wasser und genoss es. Herrlich frisch, erquickend und wunderbar weich lief es ihre Kehle hinab. Doch etwas fehlte. Auch hier konnte sie es nicht benennen. Und so spazierte sie weiter, in den Schritten, die Königinnen und Göttinnen gemeinsam haben> in erhabenen, kraftvollen, weichen, weiblichen Schritten. Jeder Schritt brachte sie an eine neue Stelle, eine neue Ecke dieser Erde.
Ihr gefiel der Name des Planeten sehr. Erde, das klang wunderschön. Sie malte das Wort in tausend Farben in die Luft und bemerkte: etwas fehlte.
Nanu? Langsam wunderte sie sich. Wie konnte es sein, dass in allem etwas fehlte auf einem Planeten, der doch noch so jung war. Da sollten doch alle Anlagen da sein, alle Fähigkeiten. Und doch merkte sie, dass etwas fehlte.
Und als sie weiterging da entdeckte sie etwas, das bisher gefehlt hatte: ein kleines, zartes Pflänzchen, nicht mehr als ein Sproß, versuchte durch die starre, trockene Erde zu dringen.
Und als die Göttin es sah, da wusste sie, was fehlte. In der Zartheit, der Verletzlichkeit dieser Pflanze lag der Anfang und das Ende aller Dinge. Im ewigen Kreislauf des Lebens kann eine Seele, ein Wesen, ein Leben nur bestehen, wenn seine zarten Saiten in liebevolle Harmonie gebettet werden.
Und die Göttin kniete nieder, um dem Pflänzchen eine Geschichte zu erzählen. Sie sprach von der Macht des Anfangs, vom Zauber des Neubeginns und von der Stärke, die in diesen Dingen lag. Und als sie so sprach, da kamen die Pferde herangeritten. Sie waren aus einer anderen Welt gekommen, doch das Versprechen der zarten Kraft hatte sie in diese Erde gebracht. Sie tragen auf ihrem Rücken alles Glück, weil sie ebenso zart sind, wie das Pflänzchen, das die Göttin behütete. Und aus dem Pflänzchen wurde ein Baum, der in seiner Macht und Kraft alles durchdrang. Er durchdrang alle Welten dieser Galaxie und erschuf somit die Verbindng zwischen dem, was ist, was sein wird und was war. Was unten ist und oben. Innen und aussen.
Und als Yggdrasil sich maechtig aufbäumte, vergass sie nicht die Zartheit, mit der alles begonnen hatte. Und sie liess ihren Schutz in alles fliessen. Und gemeinsam mit dem Bach, der Göttin und der Macht des Ursprungsbaumes, der zum Traeger aller Welten wurde, da geschah das Unglaubliche: die Pflanzen und Bäume wurden geboren und mit ihm die Grundlage für alles Leben auf der Erden.
Und die Göttin war zufrieden. So sehr, dass sie sich auf ewig hier niederlassen und ihre Kinder behüten wollte. Mutter Erde nannten sie sie. Denn sie wussten, dass Sie es war, die das Zarte zum Leben erweckt. Und als mit der Zeit auch ihre zweibeinigen Kinder in die Welt kamen, da verstanden auch sie den Zauber der Zartheit: wer die Kraft sieht, die in diesem Wirken steckt, der wird behüten, weil sie heilig ist. Der wird die Kinderseelen schützen, den Schwachen beistehen und jeden darin bestärken, frei voll aus sich heraus zu kommen. Und nur im Erkennen der Verletzlichkeit wird es je die Kommunikation geben, die es braucht, um einen anderen vom Herzen heraus zu verstehen. So schufen die Atlantäer ihr Reich auf Grundlage der Stärke, die aus dem Sanften fliesst. So hielten die Pharaonen ihre Mach hoch. Und so kämpften die Samurai den guten Kampf, indem sie ihre Kraft mit Poesie und Sanftheit ausbalancierten.
Eine Gemeinschaft braucht die Achtung vor und das Wissen um die Verletzlichkeit des anderen. Nur so kann sie gelingen. Und nur so kann die Menschheit einst, wenn die Zeit gekommen ist, die Erde freigeben. Denn dann wird sie gelernt haben, was Zusammenleben wahrhaft bedeutet. “
Der kleine Junge hörte aufmerksam zu. Und dann stand er auf. Ging ein paar Schritte um das Feuer. Fiel seiner Oma um den Hals und sagte: “Danke. Heute habe ich gelernt, warum ein Freund ein Freund sein kann und Macht keine Kontrolle braucht, sondern Verletzlichkeit. Denn nur in der Verletzlichkeit liegt die Gnade, die Güte und der Friede.’
Und seine Oma lächelte und war froh, dass sie die zarten Saiten seiner Seele hatte berühren können.
In diesem Blog geht es darum Individualität und Gemeinschaft in Einklang zu bringen, ganz ohne Abhängigkeit. Um Harmonie. Um Inspiration. Und Kraft für die Herausforderungen des Lebens. Vor allem aber um die Freude, das Lachen, die Wärme, das Licht.
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