Vorfreude auf Weihnachten – nein. Freude am Leben – manchmal. Freude ohne Grund – wie bitte? Als ich noch ein Teenager war, da wurde es irgendwann uncool Freude zu zeigen. Die coolen Kids hatten keine Freude. Heute, als erwachsene Frau, Teil einer Generation, die das C der Zeitrechnung von Christus zu einem Virus mit dem Namen eines Bieres verändert hat, sehe ich, dass wir Menschen die Freude verlernt haben. Dabei ist Freude die höchste Form der Liebe. Haben wir also verlernt zu lieben?
Emotionen
Emotionen sind per se weder gut noch schlecht. Sie sind einfach. Dennoch haben sie die Macht uns in eine gewisse Stimmung zu versetzen.
Sie sind der Schlüssel, der Träger all dessen was wir sein, erreichen, teilen, lieben können. Emotionen sind das, was uns unaufhaltbar macht.
Und gleichzeitig sind Emotionen das, was uns umkehren und vom Weg abbringen kann, wenn wir sie lassen.
Damit Emotionen den Pfad für uns bauen, ist es wichtig ihre Botschaft zu verstehen.
Denn egal ob es ‘gute’ oder ‘schlechte’ Emotionen sind, sie sagen selten: halt ein. Meistens sagen sie: oh, du wächst!
Verwirklichung und Freude
Freude ist eine der auserwählten Emotionen, die jedem Menschen zeigen, dass er auf dem rechten Weg ist. Neben Freude sind das Liebe, Zuversicht, Achtung, Selbstannahme und Respekt.
Selbst Menschen, für die Freude nicht die richtungsweisende Emotion der Selbstverwirklichung ist, brauchen sie. Denn Freude ist die höchste Form der Liebe. Wer es schafft morgens mit einem Lächeln aufzustehen, hat schon gewonnen. Wer es schafft, den Alltag mit einem Lächeln im Herzen zu nehmen und zu modellieren, zu gestalten und zu akzeptieren, dem Herzen zu folgen und dabei dem Willen des Lebens zu dienen, und dabei nie das Lachen zu verlieren, der ist ein wahrhaft glücklicher Mensch.
Diese Freude ist das Geburtsrecht aller Menschen. Sie kann tatsächlich von äußeren Umständen unabhängig sein – vor allem aber kann sie diesen Umständen den Schrecken nehmen, die Last, die Schwere, die Verzagtheit.
Ein Mensch, der guten Willens seine Herzenstüren für die Freude öffnet, ist wahrhaft auserwählt.
Warum kann Freude verloren gehen?
Wenn Freude doch so ein wichtiger Antrieb ist, wieso kann sie Menschen verloren gehen? In der Zeit, in der wir uns befinden, ist die Freude umso wichtiger, als sie der Stoff ist, der uns
- mit unseren Träumen verbindet
- mit den Menschen und Mitstreitern, die wir brauchen und
- mit den anderen Reichen.
Andere Reiche? Ich meine damit keine Staaten, sondern die Reiche, die sich den Menschen nun annähern: das Reich der Feen, Elfen, Zwerge, Drachen, Einhörner und aller weiteren Vertreter des Feenreichs einerseits und die Reiche von Lebewesen, die von außerhalb kommen.
“Horch, von draußen komm ich her, ich sage euch, es verändert sich sehr!”
Die Freude macht das Zusammenleben überhaupt erst möglich und erträglich. Dass sie den Menschen so verloren geht, ist wahrhaft erschreckend. Der Grund dafür liegt zum einen in der Angst, und zum anderen in den schlechten Lebensentscheidungen, die manche treffen. Zu viel Zucker, zu viel Säure und hektische, schnelllebige Momente anstatt bewusste, achtsame Entscheidungen.
Weihnachten, na und?
Kinder sind vor Weihnachten aufgeregt – und das kommt nicht nur vom Zucker. Sie lieben es, sie freuen sich. Sie basteln und lachen und wünschen sich was. Und sie vertrauen darauf, dass diese Zeit gut sein wird.
Und dann wird es schwer und immer schwerer. Ob man am Anfang des Lebens steht, in seiner Mitte, oder eher am Ende, man hat immer das Bedürfnis von einem Menschen gesehen und geliebt zu werden – und das drückt sich einfach auch in einem körperlichen Bedürfnis aus.
Ein Videocall kann eine herzliche Umarmung nicht ersetzen.
Freude wieder finden
Um die Sonne im Herzen wieder aufgehen zu lassen, braucht es nicht viel. Es hilft keine Dankbarkeit, kein Entschluss. Es braucht die Fähigkeit eines Kindes, sich an allem zu erfreuen, weil nichts, wirklich gar nichts, selbstverständlich ist.
Es gibt jeden Tag tausend wunderschöne Momente, die Grund zur Freude liefern. Ein Lachen im Herzen ist das Salz in der Suppe, bringt Schwung und Farben ins Leben.
Und wenn gerade gar nichts geht?
Stellen Sie sich einfach vor, Ihr Herz würde lächeln. Spüren Sie, wie aus der Mitte des Brustbeins ein lächeln Sie anstrahlt. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals am Tag und Sie werden bald wieder der Mensch sein, der zu sein Sie bestimmt waren.