Im Film Ghost, Nachricht von Sam, bleibt Sam nach einem Attentat auf ihn auf der Erde, als Ghost, als Geist. Er will hierbleiben um seine geliebte Molly zu beschützen. Sein Auftrag gelingt ihm und er kann Molly retten. Molly kann ihn nicht sehen, erst am Ende des Films, als er in Licht gebadet von den ‘Guten’ abgeholt wird, da sieht sie ihn. Und er sagt: Die Liebe im Inneren, die nimmt man mit. Ist das so? Jein. 😎
Die Phasen des Gehens
In diesem Video erkläre ich ab Minute 18 den Prozess!
Der Tod ist kein Moment, sondern ein Prozess. Stellen Sie sich das wie eine Reise oder ein Radrennen vor.
Auf dieser Tour gibt es unterschiedliche Etappen. Und man kann bei jedem Etappenziel entscheiden, ob man noch ein wenig verweilt. Denn diese Reise hat nur Gewinner und jeder geht sie in seinem eigenen Tempo.
Auch die Phasen des Gehens bzw der Prozess des Sterbens ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Wie im Leben auch hat jeder das Recht zu entscheiden, was er tut.
Vereinfacht dargestellt kann man folgendes sagen, um sich überhaupt einmal ein Bild von dem zu machen, was mit der Liebe im Inneren geschieht.
Wenn ein Mensch stirbt, dann kann er entscheiden, ob er bei der ersten oder zweiten Etappe eine Pause macht. Die Pause an der ersten Etappe darf, um rechtens zu sein, nicht lange dauern. Da sprechen wir von einem kurzen, innigen letzten Abschied nehmen. Es ist eher ein Moment, ein Augenblick und keine Zeitspanne.
Die Pause am zweiten Etappenziel ist schon ganz anders. Dort spielt Zeit keine Rolle mehr.
Die dritte Etappe dann führt die Seele in jene Dimension, in der ihre Essenz zu Hause ist. Sie ist dann von der Welt getrennt. Ob sie dort dann noch Aufgaben übernimmt, entscheidet sie selbst.
Etappe 1 – Liebe wird gegeben
Direkt nach dem Tod noch kurz Abschied zu nehmen, eine letzte Botschaft zu senden, heisst eigentlich nur eines: jemand möchte einem lieben Menschen noch etwas geben. Oft sind das auch die Menschen, die der Verstorbene zwar geliebt hat, denen er es aber nicht so recht zeigen konnte. Im Zeitpunkt des Todes dann wird das klar und es entsteht der innige Wunsch, das zu ändern. Diesen Seelen wird Gnade zuteil und sie dürfen dann verweilen. Nicht so lange wie Sam, sondern einen Flügelschlag lang.
Etappe 2 – Die Liebe lässt verweilen
In diesem Etappenziel geht es ein bisschen zu wie am Ankunftsterminal eines Flughafen. Es ist ein wunderschöner Ort, angenehm genug um zu verweilen, aber nicht angenehm genug, um ewig dort zu bleiben.
Und es ist der beste Ort, um ein Auge auf seine Liebsten zu haben. Und deswegen entscheiden die einen oder anderen auch, sich länger dort aufzuhalten. Auch hier hat man die Liebe im Inneren noch mit. Hinzu kommt noch so etwas wie ein Auftrag, etwas, das man noch gerne fertig machen möchte. Dieser Auftrag kann sich zeigen, weil man weiter weg ist von der Erde und in das liebevolle Licht der Erkenntnis gebadet wird.
Hat er mich denn nicht geliebt?
Die Frage, die mir viele stellen, deren Liebste einfach weitergezogen sind. Dass die einen gehen und die anderen am Etappenziel 2 bleiben hat nichts mit Liebe zu tun, oder wie gern sie einen hatten. Es geht hier vielmehr darum, wozu sich jede Seele vor ihrer Geburt bereit erklärt hat. Man macht einfach noch was fertig.
Die klammernde, festhaltende Liebe, die gibt es ab diesem Punkt nicht mehr.
Etappen 3 und 4 und ∞
Wenn man den Flughafen verlässt, dann verändert sich die Liebe im Inneren zu etwas, das wie ein Diamant ist. Es ist, als würden sich die Erfahrungen des Lebens in diesem Punkt kulminieren. Und das ist möglich, weil zur Liebe im Inneren nun auch eine Liebe dazu kommt, die aus einer anderen Quelle gespeist wird. Diese ermöglicht es zu erkennen.
Gebadet in dieser Liebe fallen nun auch die Schmerzen und Qualen der Seele ab und werden gewandelt. Vorher ist man noch mehr Mensch, aber hat bereits vieles geläutert. Nun ist man wieder Essenz, Seele. Und diese Seele kann verstehen, begreifen, verinnerlichen und ERKENNEN. Und dieses Erkennen wandelt Schmerz in Verständnis, Hass in Güte und Leid in Erfahrung.