Es ist Weihnachten und keiner ging hin. Weihnachten ohne Geschenke, nur mit Arbeit, ohne Freude, Wärme, Geselligkeit, Liebe. Was sich anhört wie aus der Weihnachtsgeschichte, wo der alte Ebenezer Scrooge allen das Weihnachtsfest verbietet, ist real geworden. Die letzten Jahre gab es das Weihnachtsfest nicht – denn Wärme, Hingabe, Fürsorge, Spontaneität und Herzensgüte waren gar nicht, Begegnungen nur online zu haben. Die Angst vor dem Tod, die Angst vor der Zukunft, vor Leid und Verstümmelung und die Angst davor Schuld am Tod oder Leid anderer zu sein, sie haben die Seele verletzt, entstellt, verkümmern lassen. Anstatt die drei Geister der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu schicken, die am Ende Heilung und ein schönes Weihnachtsfest bringen, scheint es jemand habe die Reiter der Apokalypse losgelassen. Sie säen Zwietracht und Streit, Habgier und Neid, bringen immer noch merh Seuchen (Vogelgrippe und Affentheather) und verhärmen die Züge der Gesichter. Auf den wieder offenen Weihnachtsmärkten ertönt kaum ein Lachen, man sieht kein Lächeln. Die Angst geht immer noch um. Doch in den Trümmern der Seele, in dem Chaos der Zeit liegt auch die Chance alles umzukehren.
Pandoras Box
Auch in der griechischen Mythologie kennt man eine Geschichte von Leid und Unglück. Pandorra wird eine Box, eine Schachtel gegeben, die sie nicht öffnen soll. Neugierig wie sie ist, kann sie nicht widerstehen und lugt hinein. Sie befreit dadurch Leid, Elend, Hoffnungslosigkeit, Krankheit – ja alle Geißeln der Menschheit. Doch unter all diesen Geißeln, ganz unten in der Schachtel, liegt die Hoffnung. Und auch die setzt Pandorra frei.
Der Geist der Vergangenheit
Vor allem Frauen haben die Gabe, aus dem Chaos und den Trümmern etwas aufzubauen, das dem Geist der Vergangenheit huldigt. Sie wissen um die Traditionen, die es einst gab. Um Heilkunde, Pflanzen, Magie, Zusammenhalt und die Spielregeln der Familie. Und sie sind fähig, dieser Vergangenheit neues Leben einzuhauchen, eine neue Bedeutung. Denn ein Haus, das man aus den Trümmern des Alten errichtet, wird nie so sein wie das alte Haus. Und soll es auch gar nicht. Es soll etwas Neues werden, wo Altbewährtes eine neue Bedeutung erfährt.
Das gilt für Ihr Leben genau so: wenn die Scherben des Lebens aktuell vor Ihnen liegen, dann nehmen Sie jede in die Hand und geben ihr eine neue Bedeutung.
Der Geist der Gegenwart
Was geht um in den Tälern und Herzen der Menschheit, der Welt? Nun, nicht viel Schönes: Aggression, Gemeinheit, Unsicherheit, Angst. Und dem Herr zu werden, ist schwierig. Sich dagegen abzugrenzen auch. Denn anders als früher, sind die Menschen heut sensibler. Ich kenne niemanden mehr, dem nicht schon mal der Satz ‚Das war jetzt Gedankenübertragung‘ über die Lippen kam, als jemand anrief. Jede Mutter weiß wie es ihrem Kind geht, fühlt das. Und viele Menschen, Erwachsene und Kinder, fühlen die Last der Emotionen anderer wie einen Rucksack auf ihrem Buckel. Manager, die den Hass anderer ’spüren‘ trifft das hart. Nicht der Hass, sondern die Tatsache, dass sie etwas fühlen. Vielen geht es genau wie diesen Managern.
Fühlen ist ein Risiko: schlechte Gefühle will niemand haben, an gute will man sich nicht gewöhnen und an ganz guten hält man fest.
Doch das Leben ist im Moment wie schwere See: stürmisch geht es auf und ab. Rasant bewegt und verändert sich alles. Ich will nicht, schreit man. Doch wer hört’s?
Bevor wir zur Zukunft kommen, werfen wir einen Blick auf die Weihnacht.
Weihnachten
Weihnachten, den tiefen Sinn dahinter, sollte Ebeneezer Scrooge, der Weihnachtsfeind, verstehen. Und verstehen, wirklich verstehen kann man nur mit dem Herzen. Einer der wunderschönsten Momente, denn die Energie, die Weihnachten verströmt, öffnet das Herz für den Frieden, sie beschenkt jeden reichlich, der nur dafür offen ist.
Mit dem Herzen offen für die Weihnachtsenergie wird man schnell einer Sache gewahr: Frieden und Glück sind tatsächlich nicht von äußeren Umständen abhängig. Jeder Mensch wird das dann und wann vergessen (haben). Friede stellt sich ein, wenn man mit dem glücklich ist, was ist.
Weihnachten bietet alle Unterstützung, die man nur irgendwie benötigen kann. Egal wie schlimm die Streits in der Familie sind, Weihnachten nährt die Hoffnung und gewährt eine Pause der Harmonie. Sie bringt in Einklang, indem sie die Seele mit dem versorgt, was sie wahrhaft braucht. Egal, wie einsam oder alleine man sich fühlt, Weihnachten wärmt das Herz. Es gewährt eine Pause, ein Innehalten, Schutz. Wie ein warmer Mantel, der sich um alles legt, wie die Liebe der Gottesmutter und der Schutz des Heiligen Vaters. Ja es gibt Leid, ja es gibt Krieg, ja, es gibt Einsamkeit und gebrochene Herzen. Weihnachten vermag all das mit seiner Wärme zu überstrahlen. Das ist wichtig. Denn so erinnert man sich der Möglichkeiten, die einem zur Verfügung stehen. Eine geschundene Seele wird sich schwer tun, an das Gute zu glauben. Hoffnung zu bewahren. Kraft zu schöpfen. Deswegen gibt es Weihnachten. An Weihnachten kann man sich auftanken, laben.
Der Geist der Zukunft
Das Bewusstsein ist gestiegen
Auszug aus Friedrich Schillers Gedicht Zeit der Wende
und bald kommt die neue Zeit.
Dann geht es nicht mehr ums Siegen,
sondern um Verbundenheit.
Schiller hat in diesem Gedicht schon erfasst, was vielen noch verborgen ist. Gemeinsam, verbunden, aufrecht gelangt man an ein Ziel. Und Schiller schreibt weiter:
Groll und Rache sei vergessen,
unserem Todfeind sei verziehn.
Auch wer nur profitversessen,
achte und verstehe ihn.
Denn du weißt, er ist getrieben
von seiner Schuld und seiner Angst.
Du aber bist frei zu lieben,
wenn du nicht mehr länger bangst.
Freude heisst die starke Feder
in der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
in der großen Weltenuhr.
Sie gibt Kraft zu handeln
voll Verbundenheit und Mut.
Unsre Welt zu wandeln,
dann wird alles gut.
Vielleicht lernen wir, dass weder Reparationszahlungen noch Prozesse auf Dauer eine Lösung sind. Vielleicht lernen wir zu sehen, dass manche Momente der Erkenntnis schrecklich sind. Nehmen Sie an, Sie haben recht, und dem anderen wird es klar. Wie schlimm wird es wohl, wenn er sich dessen bewusst wird. Wollen Sie ihn dann noch treten oder ihm barmherzig begegnen? Die Vision der eigenen Zukunft so zu gestalten, dass die Nachwelt stolz auf uns ist, beginnt mit der eigenen Anständigkeit, der Verantwortung und vielleicht der Güte.
Ihr Recht zu leben, zu gestalten und zu verändern kann Ihnen niemand nehmen. Deswegen lassen Sie Freude wieder zu, verzeihen Sie, sich und anderen. Dann wird alles gut.
In diesem Sinne ein frohes Weihnachtsfest und ein kraftvolles Jahr 2023.
Dieser Blog, der Sie dabei unterstützen will Individualität, Freiheit und Gemeinschaft zu integrieren, wurde Blog der Gilde des Lichts genannt. Was ein wenig pathetisch klingt, ist eigentlich das Gegenteil. Die Gilde des Lichts ist keine Gruppe von Mitläufern, sondern ein Zusammenschluss von freien Individuen, die sich gegenseitig mit Akzeptanz begegnen und wissen, dass Individualität und Miteinander ohne Abhängigkeit möglich sind. Und dass Freiheit nichts mit Alleinsein zu tun hat.
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